Trump-Effekt, Jahresendrally und China

Derzeit stehen die Zeichen auf Grün: Die Aktienmärkte verzeichnen nach der US-Wahl neue Höchststände. Zwei Schlüsselfaktoren waren hierfür entscheidend, beginnend im September.

  1. Die US-Notenbank leitete einen Lockerungszyklus mit einem ersten Zinsschritt von 0,50 Prozent ein, gefolgt von weiteren 0,25 Prozent im November.
  2. 2. Gleichzeitig senkten auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank angesichts sinkender Inflationsraten ihre Zinsen. Auch die chinesische Zentralbank zog nach, reduzierte die Zinsen und kündigte ein umfassendes Konjunkturpaket zur Stärkung der Wirtschaft und des angeschlagenen Immobiliensektors an.

Liquidität und günstige Refinanzierungskosten für Privatpersonen und Unternehmen sind wesentliche Treiber einer positiven Aktienmarktentwicklung. Sinkende Zinsen und eine erhöhte Liquidität machen Aktien attraktiver und schaffen Spielraum für Unternehmensinvestitionen, was sich mittel- bis langfristig positiv auf Gewinne und Dividenden auswirkt.

Der „Trump-Bump“

Die Anleger reagierten begeistert auf Donald Trumps deutlichen Wahlsieg: Zahlreiche Märkte erreichten Rekordhöhen. Der S&P 500 überschritt erstmals die Marke von 6.000 Punkten, während der Dow Jones auf über 44.000 Punkte kletterte. Auch der Bitcoin durchbrach nacheinander die Schwellen von 70.000, 80.000 und schließlich 90.000 US-Dollar und nähert sich zur Zeit der 100.000 USD-Marke. Trumps Wahlkampfversprechen, Bitcoin und andere digitale Assets durch Deregulierung zu fördern, trug maßgeblich zu diesem Anstieg bei.
Darüber hinaus plant Trump, den Körperschaftssteuersatz von 21 auf 15 Prozent zu senken, um US-Unternehmen international wettbewerbsfähiger zu machen. Gleichzeitig könnte dies durch die Einführung hoher Importzölle begleitet werden – insbesondere gegen China und Taiwan, denen Trump unfaire Handelspraktiken vorwirft.
Für Anleger bedeutet Trumps Fokus auf die US-Wirtschaft eine stärkere Gewichtung amerikanischer Aktien, trotz eines erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) von 22 im Jahr 2025, das über dem langfristigen Durchschnitt von 16 liegt. Viele erinnern sich an die wirtschaftlichen Erfolge seiner ersten Amtszeit, in der die Arbeitslosenquote auf ein 50-Jahres-Tief von 3,5 Prozent sank und der S&P 500 bis zur Pandemie um 60 Prozent zulegte.

Jahresendrally in Sicht?

Angesichts des positiven Starts in die Unternehmensberichtssaison sowie der geldpolitischen Rahmenbedingungen erscheinen die Voraussetzungen günstig, um sowohl mit Aktien als auch mit Anleihen bis ins erste Quartal 2025 attraktive Renditen zu erzielen. Trotz bestehender geopolitischer Risiken und Unsicherheiten über Trumps künftige Politik gilt: Politische Börsen haben kurze Beine. Entscheidend bleiben Zinsen, Liquidität und Unternehmensgewinne.
Die US-Wirtschaft dürfte voraussichtlich eine „sanfte Landung“ hinlegen und eine Rezession vermeiden. Die EZB hingegen hat noch Spielraum, um die angeschlagene Industrie – insbesondere in Deutschland – durch weitere Lockerungsmaßnahmen zu unterstützen.
Neben dem US-Markt sehen wir weiteres Potenzial für asiatische Aktien, aufgrund der angekündigten Maßnahmen der chinesischen Regierung, sowie für kleine und mittlere Unternehmen weltweit.

nowinta Anlagestrategie

Die nowinta-Strategie basiert auf einer globalen Diversifikation von rund 2.500 Unternehmen, sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen. Diese breite Streuung hilft, Verluste bei Marktkorrekturen abzufedern.
Ich empfehle, Gold und Bitcoin als Risikoabsicherung mit 5 bis maximal 10 Prozent beizumischen. Sowohl Gold als auch Bitcoin hatten mit 26,75 beziehungsweise 117 Prozent bisher eine hervorragende Rendite und gelten als Möglichkeit, sich gegen die Inflation abzusichern
Obwohl wir den Technologiesektor und die USA übergewichten, halten wir an unserer Strategie fest, die Regionen/Länder entsprechend ihrer realen Wirtschaftsleistung (BIP-Zahlen) zu gewichten. So sind die USA mit rund 42 Prozent gewichtet. Europa ist mit rund 22 Prozent gewichtet, Japan mit 7,40 Prozent und Asien mit 20 Prozent. Es ist wichtig zu beachten, dass unserer Meinung nach der Versuch, ein perfektes Timing zu erreichen, praktisch unmöglich ist und auch spekulativ sein kann. Die nowinta verfolgt daher den Ansatz investiert zu sein und die Aktienquote antizyklisch zu erhöhen, wenn die Märkte fallen, um von den niedrigeren Kaufpreisen zu profitieren. Dies geschah 2022 während des Krieges in der Ukraine und im August 2024, als die Aktienmärkte in Asien zusammenbrachen.

 

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