Erster Durchbruch bei Zoll-Verhandlungen – Risiko noch nicht vom Tisch

Noch am 10. April 2025 hatten wir an dieser Stelle geschrieben „Panik an den Finanzmärkten wegen der destruktiven US-Zollpolitik. Nach einem Monat sieht die Welt wieder ganz anders aus und es mehren sich die positiven Anzeichen nach einer vorläufigen Vereinbarung am 12. Mai 2025 zwischen den USA und China in Genf.

Mir persönlich war von Anfang an klar, dass nur schon aufgrund der gegenseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeiten zwischen China und USA sowie der Tatsache, dass China einer der größten Anleihen Gläubiger der USA ist, eine Einigung gezwungermassen erfolgen würde. In dem Sinne hat die ökonomische Vernunft gesiegt und es stehen nun 90 Tage für eine umfassende Einigung zur Verfügung. Die USA und China wollen zwar voneinander unabhängiger werden, die ökonomischen Kosten einer vollständigen Entkopplung sind auf beiden Seiten viel zu hoch und das hat wohl zum Einlenken geführt.

Die US-Wirtschaft und insbesondere die US-amerikanischen Anleihenmärkte sind seit Jahrzehnten das Rückgrate des internationalen Finanzsystems. Leider hat Donald Trump durch seine unberechenbare Politik viel Vertrauen verspielt und die Märkte zweifeln inzwischen daran, ob der amerikanische Anleihenmarkt immer noch der „sichere Hafen“ ist. Viele Investoren haben Geld abgezogen und es wird vermehrt in Deutsche Staatsanleihen, Schweizer Franken und Gold investiert. Die USA entwickeln sich von einem Garanten der Stabilität zu einer Quelle der Unsicherheit und dies ist brandgefährlich. Außerdem gibt der hohe Schuldenstand der USA, der in den kommenden Jahren wohl weiter ansteigt, Anlass zu Sorge. Deshalb ist meines Erachtens die Krise noch nicht vollständig ausgestanden und es wird noch einige Turbulenzen geben.

Wie sollen sich Anleger verhalten?

Wir rieten Anlegern auch schon vor der Zoll-Krise, in Sachwerte zu investieren. Dazu gehören Immobilen, Aktien und Gold und eventuell auch Bitcoins. Wie schon öfters an dieser Stelle geschrieben, bevorzugen wir Investitionen in diese Realwerte, denn sie bieten Schutz vor Inflation und reduzieren die Abhängigkeit von dem manipulierbaren Anleihenmarkt und haben dazu ein höheres Renditepotential. Am US-Aktienmarkt gibt es nach der Korrektur wieder interessante Optionen, aber auch die europäischen Märkte sollten sich aufgrund der sinkenden Zinsen und der staatlichen Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Rüstung gut entwickeln. Außerdem haben die Emerging Marktes und insbesondere China nach einem verlorenen Jahrzehnt gute Chance, sich positiv zu entwickeln.

Antizyklisches Investieren.

Die nowinta Finanzgruppe verfolgt eine antizyklische Anlagestrategie und dies hat sich auch in dieser Krise wieder ausbezahlt. Nach den Einbrüchen an den Märkten im März und April hat nowinta antizyklisch je nach Anlagestrategie die Aktienquote um ungefähr 12 bis 14 Prozent erhöht, um von tieferen Einstiegspreisen zu profitieren. Dementsprechend wurde die Aktienquote bei einem ausgewogenen Portfolio mit 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen auf ca. 72 Prozent Aktienanteil erhöht. Dies führt und hat in den vergangenen Krisen (Corona, Ukraine, etc.) zu einer interessanten Zusatzrendite geführt und gehört neben der globalen Diversifizierung zu den wichtigsten Merkmalen unserer Strategie.
Außerdem investiert die nowinta in verschiedene Regionen und Länder entsprechend ihrer realen Wirtschaftsleistung (BIP-Zahlen). Obwohl die USA zirka 62 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung ausmachen, sind sowohl Europa und Asien mit etwa 25 Prozent gewichtet und ein wichtiger Bestandteil sind die Emerging Markets. Die USA sind zurzeit mit rund 35 Prozent gewichtet. Das war zwar in der Vergangenheit unvorteilhaft, da die amerikanischen Märkte sich viel besser entwickelt haben, als alle anderen Märkte. In dieser neuen Situation zahlt es sich jedoch aus, dass wir eine gut durchdachte Strategie anwenden.

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