Hohe Zinsen machen Anleihen wieder attraktiver

Nach den kräftigen Zinserhöhungen werden auch Anleihen wieder eine attraktive Vermögensklasse. Eine interessante Frage ist jedoch, wie haben sich während der letzten Jahren die Schulden der Staaten entwickelt und was bedeuten diese hohen Zinsen für die einzelnen Länder.

Hohe Zinsen machen Anleihen wieder attraktiver

Das derzeitige Ringen um die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze ruft Erinnerung wach, wie stark die Vereinigten Staaten – und mit ihnen der Großteil der Welt – verschuldet sind. In den vergangenen Jahrzehnten und jüngst während der Pandemie sind die Schulden weltweit geradezu explodiert.

Aufgrund der sehr niedrigen Zinsen haben sich viele Unternehmen über Jahre stark verschuldet. Infolge der nun wieder recht hohen Zinsen wird es vermehrt zu Insolvenzen von Unternehmen kommen, die schon während der Tiefzinsphase nicht profitabel waren. Besorgniserregend sehen Experten indes die hohe Staatsverschuldung. So haben vielen Länder bei der Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) die 100-Prozent-Schwelle überschritten, so beispielsweise in den USA, Großbritannien, Frankreich und Spanien. In Japan liegt der Wert sogar bei 250 Prozent.

Chancen am Anleihenmarkt

Für Anleger bietet die Kombination von steigenden Zinsen und einer abschwächenden Wirtschaft beziehungsweise möglicher Rezessionen auch Chancen am Anleihenmarkt. Auf der einer Seite gibt es heute interessante Coupons beispielsweise bei Unternehmensanleihen in Euro von mehr als 4 Prozent und auf der anderen Seite, wenn der Zinserhöhungszyklus sich seinem Ende nähert, bedeutet das für Anleihen bei sinkenden Renditen höhere Kurse bei bestehenden Papieren.

Wir empfehlen das Anleihen Spektrum sorgfältig zu differenzieren. Vor allem Unternehmensanleihen erster Qualität und inflationsgeschützte Anleihen bieten jetzt gute Möglichkeiten. Falls es zu einer globalen Rezession kommt, dürfte dies eine Flucht in die sicheren Anleihen nach sich ziehen. Aus diesem Grund machen Anleihen auch wieder Sinn aus Sicht einer Risikodiversifikation.

Anlagestrategie der nowinta

Nach der langen Niedrigzinsphase, während der es Sinn machte, Anleihen mit nur sehr einem geringen Anteil zu halten, ist es heutzutage je nach Zeithorizont und Risikoneigung wieder angebracht, den Anleihen-Anteil zu erhöhen. Durch unsere flexiblen Anlagelösungen und dem aktiven Risikomanagement kann der Kunde zwischen diversen Strategien (wenig Risiko bis dynamisch) auswählen und bekommt stets eine maßgeschneiderte Lösung. Die durchschnittliche Rendite einer ausgewogenen Strategie betrug in den letzten 10 Jahren rund 6 bis 8 Prozent netto. Dabei geben uns Daten aus der Vergangenheit – über Krisen, Kriege, Inflation und Rezessionen hinweg – eine gute Orientierung.

Unsere Strategie zeichnet sich sowohl auf der Aktien- als auch Anleihenseite durch eine globale Diversifizierung in zirka 2.500 Unternehmen aus. Dabei sind Asien, die USA und Europa annähernd mit je einem Drittel gewichtet. Diese globale Ausrichtung und Diversifizierung führt dazu, dass bei Korrekturen wie beim Kriegsausbruch in der Ukraine oder in der aktuellen Bankenkrise, Verluste im Vergleich zu einzelnen Länderindizes oder Branchenindizes abgefedert werden.

Obwohl sich die Attraktivität von Anleihen wie zuvor beschrieben verbessert hat, sind unseres Erachtens bei einem langfristigen Anlagehorizont Aktien immer noch die bessere Wahl.

Wenn wir auf die vergangenen 100 Jahre zurückblicken, haben Aktien nach Abzug der Inflation fünf Prozent im Jahr rentiert; Anleihen haben im gleichen Zeitraum eine Rendite von lediglich 1,7 Prozent pro Jahr erzielt. Je länger die Haltedauer ist, umso mehr nehmen die Risiken ab mit Aktien Verluste zu machen. Insofern handelt es sich bei einer Aktienanlage in diversifizierte Märkte keineswegs um Spekulation, sondern um eine gutstrukturierte Vermögensverwaltung mit Beteiligung an der Wertschöpfung globaler Unternehmen.

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