Jahresendrally an den Börsen, China und Gold
Es scheinen zurzeit alle Ampeln auf grün zu stehen und die Börsen markieren neue Höchststände. Dabei waren zwei zentrale Faktoren im Monat September ausschlaggebend.
Auf der einen Seite leitete die US-Notenbank Ihren Zins-Lockerungszyklus mit einem großen Schritt in Höhe von 0,50 Prozent ein. Gleichzeitig setzen sowohl die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die Schweizer Zentralbank Ihrer Zinssenkungen angesichts rückläufiger Inflationsraten fort. Auch die chinesische Zentralbank senkte die Zinsen und kündigte ein umfangreiches Konjunkturprogramm für die Wirtschaft und den angeschlagenen Immobiliensektor an.
Liquidität und günstige Refinanzierungskosten für Private und Unternehmen ist einer der fundamentalsten Faktoren für eine positive Entwicklung an der Börse. Denn bei sinkenden Zinsen und erhöhter Liquidität werden Aktien attraktiver und damit steht den Unternehmen mehr Spielraum für Investitionen zur Verfügung, was sich später auf die Gewinne und Dividenden positiv auswirkt.
Entwicklung des Goldpreises
Noch besser als die Börsen hat sich im laufenden Jahr der Goldpreis entwickelt. Stand 20.10.2024 hat das Edelmetall um 32 Prozent auf 2.720 USD pro Unze zugelegt. Vor 10 Jahren betrug der Preis noch 1.248 USD vor 20 Jahren 424 USD. Für diese Entwicklung gibt es viele Gründe. Grundsätzlich ist die Nachfrage nach Gold sowohl von privater Seite als auch seitens der Zentralbanken hoch. Dabei spielen die sinkenden Zinsen eine Rolle, aber Gold ist außerdem eine Versicherung gegen Krisen und Kriege.
Zum Beispiel der Nahostkonflikt und den Ukrainekrieg aber auch im Falle, dass Donald Trump die US-Wahlen gewinnt, drohen Handelskonflikte, welche das globale Wachstum bremsen könnten und weitere Zinssenkungen nach sich ziehen würden. Aber auch hier gilt, es gibt keine Einbahnstraße und in der Vergangenheit gab es immer wieder mal Phasen, wo der Goldpreis schlechter abgeschnitten hat als die Aktien.
Jahresendrally
Aufgrund der oben beschriebenen Fakten, sowie der gut angelaufenen Berichtssaison der Unternehmen bestehen meines Erachtens im laufenden Jahr sowie im ersten Quartal 2025 ideale Voraussetzungen, dass sowohl mit Aktien als auch mit Anleihen ansprechende Renditen erwirtschaftet werden können. Natürlich bleiben die geopolitische Lage sowie die Präsidentschaftswahlen als Risikofaktoren bestehen. Indes: politische Börsen haben kurze Beine, wichtiger Treiber der Börsen sind die Zinsen, die Liquidität und die Gewinnentwicklung der Unternehmen. Positiv zu werten, ist die Tatsache, dass in den USA wohl ein Soft-Landing der Wirtschaft gelingen wird. Sprich es wird keine Rezession geben. Die EZB hat auf der anderen Seite Spielraum, die Konjunktur und den angeschlagenen Industriesektor insbesondere in Deutschland mit weiteren Lockerungsmaßnahmen zu stützen.
nowinta Anlagestrategie
Gold als Beimischung und Risikoabsicherung würde ich mit 5 bis maximal 10 Prozent empfehlen.
Obwohl wir den Tech Sektor und die USA übergewichten, halten wir jedoch an unserer Strategie der Gewichtung der Regionen/Ländern nach ihrer realen Wirtschaftsleistung (BIP-Zahlen) fest. Somit ist die USA mit zirka 42 Prozent gewichtet. Europa mit etwa 22 Prozent, Japan mit 7,40 Prozent und Asien mit 20 Prozent. Wichtig dabei ist, dass unseres Erachtens der Versuch, ein perfektes Timing zu erreichen, praktisch unmöglich ist und auch spekulativ sein kann. Und meistens wird nach einem Ausstieg der richtige Zeitpunkt für den Wiedereinstieg verpasst. Wenn ein Anleger die besten 10 Tage im Jahr an der Börse verpasst – und die kommen oft nach einem Einbruch – ist die Gesamtrendite sehr stark vermindert.
Nowinta hat einen anderen Ansatz. Wir bevorzugen es, investiert zu sein und bei Einbrüchen antizyklisch, die Aktienquote zu erhöhen, um so von den tieferen Einstandspreisen zu profitieren.
Dies ist im Jahr 2022 während des Ukrainekrieges sowie im August 2024 als die Börsen in Asien eingebrochen sind, geschehen. Durch diese Maßnahmen erwirtschaften wir interessante Zusatzrenditen.
Außerdem sehen wir speziell bei Aktien aus dem asiatischen Raum, vor dem Hintergrund der angekündigten Maßnahmen der chinesischen Regierung, sowie bei kleinen und mittleren Unternehmen noch Nachholpotential. Durch unsere sehr globale Ausrichtung und Diversifizierung gelingt es uns, dass bei Korrekturen im Vergleich zu Einzeltiteln oder Branchenindizes Verluste abgefedert werden.