Die Inflation und ihre Auswirkungen auf die Aktienmärkte

Tobias Heyden schreibt in diesem Marktbericht über das brandaktuelle Thema Inflation und wagt einen Ausblick im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Preissteigerungen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Aktienmärkte.

Die Inflation und ihre Auswirkungen auf die Aktienmärkte

Nach einem schwierigen Verlauf im Monat September 2021 als die Marktteilnehmer die Risiken aufgrund von Stagflationsängsten höher gewichteten als die Chancen, starteten die Märkte wieder durch und erreichten zuletzt Höchststände. Beispielsweise der Deutsche Aktienindex (DAX) mit einer Jahres-Performance zum 22.11.2021 von +17,79 Prozent oder der globale Weltindex MSCI World in USD 19,94 Prozent. Diese Entwicklung wurde von den Tech-Titeln in den USA noch getoppt (Nasdaq 100 + 28,59 Prozent).

Trotzdem bereiten die extrem hohen Inflationszahlen in den USA mit 6,2 Prozent im Oktober und Europa mit +4,2 Prozent weiter Kopfzerbrechen. Viele Markbeobachter gehen nun von einem dauerhaften Preisanstieg aus und beginnen sich dementsprechend beispielsweise mit Hilfe von inflationsgeschützten Anleihen zu positionieren.

Bei diesem Gedankengang ist jedoch wichtig, sich vor Augen zu führen, dass wir uns in einer Sondersituation befinden: im März 2020 lag der Preis des Erdöls im negativen Bereich und heute bei über 80 USD pro Barrel. Auch trägt die immer wieder in die Schlagzeilen kommende Knappheit an Rohstoffen und industriellen Bauteilen, vor allem Halbleitern, zum Preisschock bei. Denn die Nachfrage nach Ende der Lockdowns kam unerwartet viel schneller zurück als das Angebot. Darüber hinaus funktionieren die Lieferketten immer noch nicht störungsfrei wie das vor der Pandemie der Fall war. Alle diese Faktoren betreffen die Angebotsseite. Dabei werden dann allerdings zwei wichtige Argumente ausgeblendet. Erstens: Die Haushalte sitzen aufgrund der erhöhten Sparrate während der Pandemie auf hohen Ersparnissen und zweitens sind Sie nach Monaten des Verzichts bereit, höhere Preise zu bezahlen. Diese Effekte sind meines Erachtens vorübergehender Natur, denn sobald sich die Sparquoten wieder normalisiert haben und der Konsumnachholbedarf gestillt ist, werden die Konsumenten wie in der Vergangenheit auf die Preise schauen und das wird desinflationär wirken. Zudem sieht man in Europa aktuell keine Anzeichen einer Lohn-Preis Dynamik.

Rückgang der Inflation erwartet

Die Inflationszahlen bleiben länger hoch als erwartet und der Inflationsabstand zwischen der USA und Europa könnte noch höher ausfallen als vor der Pandemie. Im Jahr 2022 dürften die Inflationsraten aufgrund der oben beschriebenen Faktoren zurückgehen.

Blickwinkel der Anleger

Aus Sicht der Anleger bleibt entscheidend, dass die Zentralbanken weniger stark auf die momentane erhöhte Inflation reagieren, als dies in der Vergangenheit der Fall gewesen wäre, so dass die Realzinsen (Nominalzinsen minus Inflation) extrem niedrig bleiben. Dies bedeutet, dass der Ausblick für Investitionen in Realwerte wie Aktien, Gold und Immobilien trotz Gegenwind positiv bleibt. Leider wird die DACH-Region (Deutschland, Austria und Schweiz) aufgrund der erneuten Corona-Winterwelle, welche diese Länder aus verschiedenen Gründen stärker trifft als andere, im globalen Vergleich weniger wachsen.

Hier setzt die Nowinta-Anlagestrategie an. Sie investiert global und diversifiziert ohne Klumpenrisiken in einzelnen Ländern oder Regionen. Im Falle von Korrekturen wird wie im März 2020 die Aktienquote antizyklisch erhöht. Das Risiko wird durch einen gewissen Anleihen Anteil und nach einem ausgeklügelten Risikomanagement-System gesteuert. Darüber hinaus ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen, insbesondere nach stark steigenden Aktiennotierungen, das Depot auszubalancieren. Das bedeutet, Gewinne zu realisieren und die Vermögensaufteilung zwischen Aktien und Anleihen auf die definierte Strategie zurück zu bringen. Mit der Investition in die globalen Aktienmärkte verhindert man durch Anlage in Realwerte die schleichende Enteignung wie sie aufgrund von negativen Realzinsen bei Sparbuchguthaben geschieht.

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