Notenbanken und Eskalation im Nahen Osten

Trotz schockierender Nachrichten und Bildern nach dem Terroranschlag der Hamas gegen Israel gab es anders als in früheren Krisen in der ersten Woche nach dem Angriff weder beim Erdölpreis noch bei den Kursen von Staatsanleihen heftige Aufwärtsbewegungen. Und wie reagierten andere Märkte?

Gold legte zwar zu, befindet sich aber immer noch unter der magischen Grenze von 2.000 US-Dollar. Genauso unbeeindruckt zeigten sich die Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten und in Europa, die im Verlauf der Woche sogar leicht zulegten und hauptsächlich mit dem weiteren Verlauf der Geldpolitik beschäftigt sind. Die Anleger interessiert vor allem die Frage, ob die amerikanische Zentralbank Fed im Dezember die Leitzinsen noch einmal erhöht.

Anleger und Märkte schätzen die Situation wohl als regionalen Konflikt ein und blenden dabei aus, dass ein hohes Eskalationsrisiko besteht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Konflikt auf den gesamten Nahen Osten ausbreitet ist gering, aber wenn man einen Vergleich zur Russland-Invasion zieht, kann folgendes konstatiert werden:

Bevor Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte, hielten viele Beobachter eine groß angelegte Invasion für ein wenig wahrscheinliches Worst-Case-Szenario, das dann aber doch eintraf. Im Falle einer Eskalation würden die Anleger zu sicheren Vermögenswerten tendieren: weg von Wachstumsaktien, hin zu defensiven Sektoren wie der Pharmaindustrie oder Nahrungsmittelherstellern. Auch Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit, Gold und «Safe-Haven-Währungen» wie der US-Dollar, der Schweizer Franken oder der japanische Yen wären wieder gefragt.

Absicherung durch Anleihen und breite Diversifikation

Für ein wie oben beschriebenes Worst-Case-Szenario ist man mit einem breit diversifizierten Anlageportfolio gut vorbereitet. Auf der einen Seite geben die jetzt wieder attraktiven Anleihen einen gewissen Schutz bei einer Ausweitung der Kriegshandlungen und einer daraus resultierenden globalen Rezession.

Auf der anderen Seite bieten Anlagen in Aktien-ETFs eine globale Diversifizierung in zirka 2.500 Unternehmen. Dabei sind Asien, die USA und Europa annähernd mit je einem Drittel gewichtet. Diese globale Ausrichtung und Diversifizierung führt dazu, dass bei Korrekturen wie beim Kriegsausbruch in der Ukraine oder in der aktuellen Nahostkrise, Verluste im Vergleich zu einzelnen Länderindizes oder Branchenindizes abgefedert werden.

Anlagestrategie der nowinta

Nach der langen Niedrigzinsphase, während der es Sinn machte, Anleihen mit nur einem geringen Anteil zu halten, ist es heutzutage je nach Zeithorizont und Risikoneigung wieder angebracht, den Anleihen-Anteil zu erhöhen. Wir empfehlen das Anleihen Spektrum sorgfältig zu differenzieren. Vor allem Unternehmensanleihen erster Qualität und inflationsgeschützte Anleihen bieten jetzt gute Möglichkeiten.

Durch unsere flexiblen Anlagelösungen und dem aktiven Risikomanagement kann der Kunde zwischen diversen Strategien (wenig Risiko bis dynamisch) auswählen und bekommt stets eine maßgeschneiderte Lösung. Die durchschnittliche Rendite einer ausgewogenen Strategie betrug in den letzten 10 Jahren rund 6 bis 8 Prozent netto. Dabei geben uns Daten aus der Vergangenheit – über Krisen, Kriege, Inflation und Rezessionen hinweg – eine gute Orientierung.

Obwohl sich die Attraktivität von Anleihen und auch Festgeldkonten wie zuvor beschrieben verbessert hat, sollten unseres Erachtens bei einem langfristigen Anlagehorizont Aktien immer noch ein wichtiger Bestandteil der Vermögenszusammensetzung sein. Denn es findet bei einer Inflationsrate in Höhe von 5,30 Prozent im EU-Raum trotz dieser attraktiven Zinsen eine Netto-Geldentwertung statt, die am Ende ein Kaufkraftverlust bedeuten.

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