Was hat die Märkte 2020 bewegt und was kommt in 2021

Tobias Heyden kommentiert in diesem Marktbericht die Entwicklungen des Pandemie-Jahres 2020 und die Aussichten für 2021.

Was hat die Märkte 2020 bewegt und was kommt in 2021

Vor einem Jahr war die Welt noch in Ordnung. Nach dem sehr positiven Anlagejahr 2019 ging es anfangs 2020 zunächst einmal nahtlos weiter nach oben und viele Aktienindizes verzeichneten Höchststände. Als dann die Corona-Pandemie Einzug hielt, begann ein Höllenritt und die Finanzmärkte wurden kräftig durchgeschüttelt. Nicht nur etliche große Aktienindizes verloren innerhalb weniger Wochen bis einem Drittel Ihres Wertes, sondern auch der Goldpreis gab bis zu 10 Prozent nach. Der Vogel schoss jedoch der Erdölpreis ab, weil die Nachfrage nach dem schwarzen Gold dramatisch zurückging, wurden Lagerkapazitäten knapp. Am 20. April 2020 mussten Käufer der US-Sorte West Texas nichts mehr bezahlen, sondern erhielten pro gekauftes Fass sogar 38 USD ausbezahlt.

Anleger, die die Nerven verloren und aus Panik verkauft haben, werden sich heute mächtig ärgern. Denn Anlageklassen, die im letzten Jahr stark unter die Räder kamen, haben sich sehr schnell wieder erholt und haben teilweise sogar neue Allzeithochs erreicht. Wer jedoch Ende Februar/März den Mut hatte und konträr zur allgemeinen Stimmung Positionen aufbaute, blickt heute auf gute Gewinne. Genau diese antizyklische Strategie hat die Nowinta Vermögensverwaltung verfolgt. Es wurde Ende Februar und Anfang März in zwei Schritten die Aktienquote um ca. 12 Prozent erhöht, um von den günstigen Einstiegspreisen zu profitieren. Wenn Kunden anriefen, dass Sie alles verkaufen wollten, sagten wir Ihnen, dass Sie das Gegenteil machen sollten und die Aktienquote erhöhen müssten. Denn jede Marktkorrektur bietet aus Anlegersicht auch Chancen, insbesondere wenn die Korrektur so dramatisch war wie im Frühjahr 2020. Die ausgewogenen Anlagestrategie (70 Prozent Aktien / 30 Prozent Renten) hat im Jahr 2020 auch dank dieser Antizyklik eine Netto-Performance von + 4,82 Prozent erwirtschaftet nach dem hervorragenden Jahr 2019 mit einer Rendite in der Höhe von 19,49 Prozent.

 Größter Konjunktureinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg

Die Situation war und ist natürlich nicht zu unterschätzen, denn tatsächlich fielen aufgrund der harten Lockdowns fast alle Länder weltweit in eine tiefe Rezession. Allerdings reagierten die Notenbanken und Regierungen in noch nie dagewesener Form. Diese stützten die Wirtschaft durch Zinssenkungen und Billionen schweren Konjunkturpaketen, welche die die Bilanzen der Zentralbanken und die Verschuldungsquoten der Staaten rasant in die Höhe schnellen ließen. Diese Maßnahmen verfehlen Ihre Wirkung nicht. Noch größer als in der realen Welt bei Unternehmen und Arbeitnehmern war allerdings der Effekt an den Finanzmärkten. Getragen von der Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur und die Aussicht auf einen wirksamen Impfstoff hat sich die Kurserholung trotz 2. und 3. Welle fortgesetzt. So hat der globale Aktienindex MSCI World in dem turbulenten Jahr 2020 17 Prozent zugelegt und Technologieindex Nasdaq sogar 44 Prozent.

Nach diesem in allen Belangen denkwürdigem Jahr sind die Experten fast ausnahmslos positiv gestimmt, dass die Weltwirtschaft wieder wachsen wird und Unternehmen außerhalb des Technologie -und Pharmabereich die Gewinne steigern werden. Dies mag stimmen, denn insbesondere Unternehme aus dem zyklischen Bereich werden bei dem erwarteten Wirtschaftsaufschwung profitieren. Technologie-Aktien werden weiterwachsen, aber wir denken, dass schon viel Kursphantasie vorweggenommen ist.

Es gibt jedoch weiterhin triftige Gründe warum Aktien und auch andere Vermögenswerte (zum Beispiel Immobilien) weiterhin steigen können:

  • Es gibt bei Negativzinsen keine Alternative zu Aktien und Immobilien und evtl. Gold
  • Die Regierungen und Zentralbanken pumpen Unmengen von Geld ins System und dieses muss mittelfristig angelegt werden
  • Nachfrageprinzip: Wenn mehr Geld vorhanden ist, welches investiert werden muss, dann steigt die Nachfrage nach Aktien und auch deren Preise
  • Sobald sich die nachhaltige Wirkung eines Impfstoffs bestätigt, werden Kurse weiter steigen, da sich die Realwirtschaft in allen Bereichen erholen wird.
  • Innovationsschub: Digitalisierung und nachhaltige Geschäftsmodelle und Produkte. Stichwort ESG (Ökologie, Nachhaltigkeit und korrekte Unternehmensführung)

An einer Anlage in die weltweiten Aktienmärkte kommt man also auch in 2021 nicht herum, wenn man bei den aktuellen Negativzinsen seine Kaufkraft aufrechterhalten möchte.

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